Portugal und das Ende des europäischen Festlandes…

Portugal ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes (ausgenommen der Inseln Madeira sowie den Azoren im Atlantik, die auch zu Portugal gehören). Es leben ca. 10,5 Millionen Menschen dort (Vergleich: in Berlin 3,5Millionen), wobei 70% davon zwischen Lissabon und der nördlichen Landesgrenze zu Spanien wohnen.
Landessprache ist portugiesisch und die meisten Menschen sind römisch-katholisch. Das Klima im Norden Portugals ist relativ feucht und kühl, Mittelportugal ist hügelig bis gebirgig mit fruchtbarem Land (für z.B. Wein) und der Süden mit der Algarve und der Landschaft Alentejo ist heiß und trocken.
Eine der Haupteinnahmequellen ist der Tourismus, bei der sich die meisten Touristen auf die Großstädte Porto, Lissabon sowie den Küstenabschnitt im Süden des Landes, der Algarve, konzentrieren.
Obwohl die Landwirtschaft eine der ineffizientesten in Europa ist, stellt das Land die Hälfte des weltweit geernteten Rohstoffes Kork her. Weil Kork aber mehr und mehr durch künstlich hergestellte Stoffe ersetzt wird, steckt die Korkproduktion in einer Krise. Der Ein oder Andere wird im Sommer von den verheerenden Waldbränden in Portugal aus den Nachrichten mitbekommen haben. Diese entstehen zum Einen durch die extremen Trockenperioden im Sommer, zum Anderen werden als weiterer ertragreicher Rohstoff Eukalyptus angebaut. Dieser laugt den Boden aber aus, verdrängt Wald und Tierwelt und begünstigt die angesprochenen Waldbrände…
Die Küsten von Süd- und Westportugal bieten das ganze Jahr über einige der besten Surfspots Europas, ideale Bedingungen zum Wellenreiten und ziehen Surfer aus der ganzen Welt an.

Das alles wollten wir uns näher ansehen und sind Mitte November über die Grenze im Süden Spaniens nach Portugal gereist.


Wir klapperten ein paar Plätze am Strand ab, von denen uns aber keiner so richtig gefiel – bis wir hier gelandet sind:


Nahe dem Ort Quarteira gibt es oberhalb des kilometerlangen Sandstrandes einige Pinienwälder, in denen man stehen „kann“. Wir hatten keinerlei Probleme und blieben für 2 Nächte. (N37°3`34.92“ / W-8°5`4.52“)

Die Sonnenauf- sowie Untergänge waren gigantisch und auch die Hunde konnten sich austoben, war der Strand doch sehr menschenleer…


Das Wetter war super – also entschlossen wir, so lange der Himmel noch wolkenleer blieb und die Sonne schien, die Aussicht am Cabo de Sao Vicente zu geniessen. Also kurzerhand die Algarve bis nach Westen abgegrast und an der südwestlichsten Spitze des europäischen Festlandes halt gemacht. (N37°1`25.32“ / W-8°59`41.81“)


Dort endet die Algarve. Die Felsküste geht teilweise 70 Meter steil ins Meer hinunter. Der Leuchtturm reicht ca. 60km in den Atlantik und ist damit einer der hellsten Leuchttürme Europas. Viele Seeschlachten fanden rund um das Kap statt. Als wir dort waren konnten wir aber keine Schlacht ausmachen.  Normal werden die Touristen mit Reisebussen dorthin gekarrt und überall sind Menschen. Wir hatten einigermaßen Ruhe vor den Touri-Strömen…


Nach diesen wirklich imposanten Eindrücken trafen wir uns mit einer ehemaligen Arbeitskollegin von Markus, die zu der Zeit Urlaub bei ihrer Familie in Burgau machte. Dort bekamen wir einen Stellplatz vor dem Haus mit einer phänomenalen Aussicht.

Gemeinsam verbrachten wir ein paar Tage zusammen und genossen den Spätherbst in und um Lagos. Der Fischmarkt, das historische Zentrum in Lagos, die Hafengegend sowie die Promenade – alles lädt zum Verweilen und Genießen ein…


Hervorzuheben ist die Padaria Central in einer Nebengasse mitten in Lagos. Dort gibt es feinste, frische Backwaren zu günstigen Preisen. Der Besuch lohnt !!


Die Tage gingen schnell rum und die beiden Urlauber mussten ihren Rückflug ins kalt-nasse Deutschland antreten. Es hat riesig Spaß mit Euch gemacht und ruft nach Wiederholung !! 🙂

Vielen lieben Dank auch an Ralf, seine Frau und Freunde. Ihr habt uns sehr herzlich aufgenommen – überwältigend…

Wir fuhren weiter…
Eigentlich haben wir uns vorgenommen, zügig in Richtung Lissabon zu kommen, um dort die Stadt zu besuchen. Wir kamen auch schnell bis hinter Lissabon, doch entschlossen wir, die Stadt ein anderes mal zu besichtigen.
So suchten wir uns nach unzähligen Kilometern Fahrt ein schönes Plätzchen für die Nacht.
Dies fanden wir am Ende einer Stichstraße, die zum Meer führt.
Bei Wellenrauschen und einer leichten Brise genossen wir die restlichen Sonnenstrahlen. (leider die Koordinaten vergessen…)

Am nächsten Morgen wurden wir, kurz vor unserer Abfahrt, von der Polizei höflich daran erinnert, dass wir tagsüber am Meer stehen dürfen, jedoch zur Übernachtung offizielle Plätze anfahren sollen. Dies war aber das erste und einzige Mal, dass wir auf unserer bisherigen Reise eines Platzes verwiesen wurden. Nun ja – Gesetz ist Gesetz… Wir wollten eh weiter.
Vorher fetzten die Hunde aber noch mal am menschenleeren Strand entlang:


Durch die trockene Gegend Alentejo und kleinen sowie kleinsten Landstraßen kamen wir zum nächsten Lager. Es war Sonntag, wir stellten uns mitten an einen Surf-Hotspot und sahen den Surfern beim Wellenreiten zu, bevor fast alle Surfer nach dem Sonnenuntergang mit ihren Wagen davon fuhren und wir die ganze Nacht Ruhe hatten… (N39°0`9.0“ / W-9°25`35.86“)


Wir fanden in den nächsten Tagen noch mehr einsame Plätze an der Westküste…

Bei Ferrel (N39°22`37.55“ / W-9°18`50.21“)


Eine Nacht in Peniche mit kurzem Besuch der Altstadt… (N39°21`30.96“ / W-9°22`39.5“)

Es wurde von Tag zu Tag kühler. Die Temperaturen fielen leicht und der frische Atlantikwind tat sein übriges. Eben die Wetter-App gecheckt und überlegt, was wir tun sollten. Kurzerhand beschlossen wir, langsam wieder zurück in Richtung Spanien zu fahren, weil wir bis Januar wärmere Temperaturen genießen wollten. Die Entdeckungsfahrt durch Portugal wurde auf wärmere Monate verschoben.
Vorher machten wir aber noch einen Abstecher in ein ganz besonderes Dorf – Obidos.
Vor dem Ort gibt es einen offiziellen Stellplatz, der tagsüber kostenlos ist (mit V/E). (N39°21`22.68“ / W-9°9`23.79“)


Die kleine, historische und sehenswerte Altstadt ist umgeben von einer begehbaren Stadtmauer, von der man einen fabelhaften Blick über das Dorf und die umliegende Gegend hat.


Auf dem Weg nach Süden besuchten wir noch eines der wohl romantischsten (oder verspieltesten) Schlösser Portugals – in Sintra.
Mit einem TukTuk erklammen wir die Strecke bis zum Schloss, sparten uns aber den Eintritt ins Schlossinnere und begnügten uns mit Fotos von weitem.


Anschließend ging es in wohl eines der besten Cafes in Sintra (Piriquita II), um einen Kaffee und frisch gebackene Queijadas de Sintra zu uns zu nehmen. Das sind samtweiche Teigkissen mit einer süßen Füllung – ausprobieren !!!


Nach dieser Stärkung suchten wir den nächsten Übernachtungsplatz und fanden ihn in Alcacer do Sal (N38°22`10.2″ / W-8°30`39.63″)
Wir standen auf einem Parkplatz direkt am Fluß mit wunderschönem Ausblick auf die gegenüberliegende Stadt und deren Burg.


So ging die Fahrt weiter Südosten und wir fanden einen der schönsten Plätze bisher auf unserer Reise nahe dem Touristen-Ort Albufeira (N37°4`32.51“ / W-8°16`41.14“)


Direkt oberhalb eines (geschlossenen) Restaurants stellten wir unser Mobil in schönster Lage ab. Wir trafen 3 junge Urlauber, von denen 2 aus Madis Heimatstadt (Dinslaken) kamen. Liebe Grüße an Euch 3 und weiterhin eine ereignisreiche Reise… (Laura – pass auf den LT auf 😉 )


Die Felsformationen, das kristallklare Wasser und der herrliche Sandstrand – hier mussten wir unbedingt ein paar Tage bleiben!


Nach Tagen der Ruhe ging die Fahrt weiter. Aber nur ein paar Meter. Zu einem offiziellen Stellplatz (N37°5`33.71“ / W-8°18`42.87“)
Wir mussten entsorgen und Wäsche waschen. Das hatten wir hier vor Ort für 7€/Nacht ohne Strom (9€ mit Strom).
2 Nächte blieben wir um uns zu ordnen für die Weiterfahrt nach Spanien. Das Angebot auf dem Platz ist wirklich Top !! Abgesehen von der Super Betreuung der Platzbetreiber gab es Waschmaschine, Trockner, beheizter Pool, Aufenthaltsraum mit PayTV, Pool-Billard Tisch, Bücherwand…alles am Platz !! Daher sind auch die meisten Wohnmobile, die dort standen, Menschen, die eher monatelang als nur 2-3 Tage bleiben. Und wie immer auf solchen Plätzen: Einen selbsternannten „Aufseher“ muss es immer geben, im besten Fall (wie dort) deutsch 😀 Aber dafür kann der Platz nichts. Wir würden wieder dorthin…


Den letzten Abend in Portugal verbrachten wir an der portugiesisch-spanischen Grenze, die durch den Fluß Guadiana getrennt ist. (N37°10`10.2“ / W-7°24`12.67“)

Unsere Rückkehr nach Spanien und eine Weihnachtsüberraschung der besonderen Art bekommt ihr beim nächsten mal zu sehen bzw. lesen 😉

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3 comments on “Portugal und das Ende des europäischen Festlandes…”

  1. Regina Zobel sagt:

    Das war bestimmt eine sehr schöne Tour, die Fotos machen so richtig Lust auf eine Reise dort hin. Viel Spass und noch viele, viele schöne Tage euch allen. ????

  2. Charly sagt:

    Schöner Bericht

  3. werner sagt:

    Wie immer – aufregender Bericht, tolle Bilder – alles sehr imposant. Was ihr alles entdeckt und erlebt habt, einfach nur klasse. Weiter so!!

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